München - Der Historiker Peter Longerich warnt vor der konstanten Bedrohung durch den Antisemitismus. "Der Kampf gegen den Antisemitismus muss jeden Tag neu geführt werden", sagte er dem Nachrichtenportal T-Online.

"Anschläge wie der in Halle vor zwei Jahren sind ja nur die Spitze des Eisbergs." Longerich fordert, dass die "Weitergabe antisemitischer Klischees in Familie, Verein und Kirche" noch "viel besser erforscht werden" müsse. Angesprochen auf Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen in Deutschland rät der Historiker zur Differenzierung: "Muslimische Jugendliche aus der Türkei fallen seltener durch Antisemitismus auf als etwa Jugendliche aus Palästina oder Syrien, bei denen er zum Teil massiv auftritt." Der Historiker weiter: "Diese Jugendlichen sehen den Staat Israel und dessen Behandlung der Palästinenser sehr kritisch und es ist offensichtlich, dass sie diese negative politische Einstellung leicht auf alle Juden übertragen."

Foto: Synagoge in Halle (Saale) (über dts Nachrichtenagentur)

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