Berlin - Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, hält angesichts des fünfjährigen Bestehens des Pariser Klimaschutzabkommens am Samstag weitere Maßnahmen für zwingend, um die dort vereinbarten Klimaziele auch wirklich zu erreichen. "Das Zustandekommen des Pariser Klimaschutzabkommens war ein großer Erfolg", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).
"Aber zum Geburtstag würde ich mir wünschen, dass die Weltgemeinschaft näher an der Einhaltung wäre." Auch Deutschland sei bei weitem nicht "auf dem 1,5-Grad-Pfad". Dabei müsse man ehrlich sein, so Hofreiter. "Der Kampf gegen die Klimakrise bedeutet für viele Menschen Veränderungen, teilweise massive Veränderungen. Doch wenn man die Veränderungen nicht angeht, dann wird es noch viel härter." Nötig sei unter anderem, im Bereich Mobilität zu 100 Prozent aus dem Öl auszusteigen. "Das ist bei 800.000 Beschäftigten in der Automobilindustrie eine gigantische Herausforderung." Der Grünen-Politiker würdigte zugleich den Druck, den junge Klimaschützer etwa von "Fridays for Future" in letzter Zeit auf die Grünen ausübten, als produktiv für die Partei. "Es ist richtig, dass sie auch auf uns an den richtigen Stellen politischen Druck ausüben", sagte Hofreiter dem RND. "Denn auch wir Grüne müssen uns immer wieder hinterfragen, ob wir angesichts der Dramatik der Klimakrise das, was möglich ist, unterschätzen und alles Machbare für mehr Klimaschutz tatsächlich rausholen." Zuletzt hatten "Fridays for Future" und andere Gruppen vor allem die hessischen Grünen kritisiert. Dabei ging es um die A49 und die Rodung des Dannenröder Forsts.
Foto: Windräder (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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