München - Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat sich zurückhaltend zu einer möglichen Aussetzung der Insolvenzantragspflicht über den 30. April hinaus geäußert. "Je länger die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt bleibt, desto triftiger sollten die Gründe dafür sein", sagte Fuest dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).

Die Gefahr, dass Firmen durch einen längeren Insolvenzschutz am Leben gehalten werden, die eigentlich nicht überlebensfähig seien, sieht er indes nicht. Die Debatte über "Zombieunternehmen" in Deutschland halte er für überzogen, sagte er. Auch künftig würden Restaurants und Hotels gebraucht. "Solange die Pandemie eine Rückkehr zur Normalität verhindert, ist es schwer zu sagen, welche Unternehmen eine Zukunft haben und welche nicht."

Dass es im Krisenjahr 2020 weniger Insolvenzen als in den Vorjahren gab, führt Fuest auf die umfangreichen staatlichen Hilfen, die Aussetzung der Pflicht zum Insolvenzantrag unter bestimmten Bedingungen und den Umstand zurück, dass die Pandemie unterschiedliche Branchen sehr unterschiedlich treffe. Viele Unternehmen hätten zudem "gelernt, mit den schwierigen Bedingungen zurechtzukommen".

Foto: Euroscheine (über dts Nachrichtenagentur)

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