München - Das immer knappere Angebot an vielen Industriegütern dürfte in den kommenden Monaten zu steigenden Verbraucherpreisen in Deutschland führen. Darauf deuten Umfragedaten des Münchener Ifo-Instituts hin, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Demnach haben die Unternehmen fast keine fertigen Waren mehr vorrätig. "Die Lager sind in wichtigen Branchen leer gefegt. Unser Indikator dafür liegt in der Autobranche bei einem Wert von -33, in der Elektrotechnik beträgt er -48. Niedrigere Werte haben wir noch nie beobachtet", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, der Zeitung. Ein Wert von null beschreibe die aus Firmensicht optimale Lagerhaltung, der langfristige Mittelwert liege bei 4,7. Angesichts der wachsenden Nachfrage sind steigende Preise die logische Folge.

Laut Ifo-Umfrage planen mindestens 45 Prozent der Firmen im verarbeitenden Gewerbe, ihre Preise zu erhöhen. Noch nie seit der Wiedervereinigung waren es so viele. Die Erholung der deutschen Wirtschaft sei aber trotz Preisauftrieb und Materialmangel nicht in Gefahr. "Der Materialmangel wird das Wachstum bremsen, wir steuern aber nicht auf eine Rezession zu", sagte Wohlrabe.

Foto: Güterzug auf Gleisanlage (über dts Nachrichtenagentur)

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