Kiel - Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) befürwortet eine Trennung von deutschen Staatsbeteiligungen an Unternehmen, um einen Teil der Corona-Schulden zu begleichen. "Viele Beteiligungen kann man problemlos sehr schnell verkaufen, zum Beispiel jene bei der Deutschen Telekom, der Deutschen Post oder bei 50Hertz", sagte IfW-Präsident Gabriel Felbermayr den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
"Für andere Beteiligungen sollte man einen ambitionierten Ausstiegsplan festlegen, so beispielsweise bei den diversen Flughafenbeteiligungen, der Commerzbank, oder dort, wo der Staat in der Krise neu eingestiegen ist, wie bei Lufthansa oder TUI." In anderen Bereichen könne durch Umstrukturierungen Kapital freigemacht werden, zum Beispiel bei den Investments der Deutschen Bahn im Ausland. Den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), eine Trennung von Staatsbeteiligungen zu prüfen, bezeichnete Felbermayr als "eine gute Idee". Allerdings habe die Bundesregierung bisher eher anders gehandelt. "Leider sehen wir in den letzten Jahren den gegenteiligen Trend: Der Staat ist, oft ohne wirkliche Not, in immer mehr Unternehmen als Gesellschafter eingestiegen, gerade in der Amtszeit von Peter Altmaier."
Foto: Euromünzen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: