Berlin - IG-Metall-Chef Jörg Hofmann lehnt die Forderung der Arbeitgeber nach einer Nullrunde in diesem Jahr in der Metall- und Elektroindustrie kategorisch ab. "2020 gab es keine Tariferhöhung. In diesem Jahr brauchen wir sie, weil sonst die Arbeitnehmer einen Verlust bei den Reallöhnen erleiden", sagte er den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" (Samstagausgaben).

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hatte eine Erhöhung in der größten Industriebranche mit 3,9 Millionen Beschäftigten in diesem Jahr ausgeschlossen. Am kommenden Donnerstag (25. Februar) läuft in Baden-Württemberg als letzter Region die dritte Verhandlungsrunde. Am 1. März endet die Friedenspflicht, danach sind Warnstreiks möglich.

"Es gibt ausreichend viele Betriebe, die gut ausgelastet sind. Bei denen wirkt ökonomischer Druck", so der IG-Metall-Vorsitzende. Einen Tarifabschluss noch vor Ostern hält er für möglich. "Solange die Arbeitgeber allerdings darauf bestehen, dass es 2021 keine Tariferhöhung geben darf, werden wir keinen Abschluss finden."

Hofmann wies das Angebot zurück, dass die Arbeitgeber als erstes in Nordrhein-Westfalen gemacht hatten: Nach einer Nullrunde 2021 im ersten Halbjahr 2022 eine Einmalzahlung und im zweiten Halbjahr eine prozentuale Erhöhung. "Bei Beschäftigungssicherung und Zukunftsvereinbarung gab es nur Worthülsen, und bei der Lohnerhöhung heißt es nur, vielleicht gibt es irgendwann 2022 irgendwas." Die IG Metall wolle sich nicht mit einem langen Tarifvertrag binden lassen.

Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)

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