Frankfurt/Main - Die IG Metall hat in der bevorstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie das Ziel, angesichts der hohen Preissteigerung mindestens die Reallöhne zu sichern. "Die Tarifpolitik wird nicht alleine einen Ausgleich für 2022 und 2023 leisten können", sagte der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" (Samstagausgaben).
Hinzu müssten weitere Entlastungen des Staates kommen. Der IG-Metall-Vorstand will seine Forderungsempfehlung für die größte deutsche Industriebranche mit 3,9 Millionen Beschäftigten am 20. Juni vorlegen. Die Verhandlungen starten auf regionaler Ebene Mitte September. Die Forderung dürfte niedriger ausfallen als in der Stahlindustrie, wo die IG Metall angesichts der hohen Gewinne 8,2 Prozent durchsetzen will.
Die Bundesregierung erwartet, dass die Preise in diesem Jahr im Durchschnitt um 6,1 Prozent steigen, im nächsten Jahr um 2,8 Prozent. Hofmann verlangte von der Bundesregierung, in der "Konzertierten Aktion" ein drittes Entlastungspaket vorzulegen. Dazu gehöre wie in diesem Jahr eine Energieprämie von 300 Euro für Erwachsene und 100 Euro für Kinder. "Man darf nur nicht wieder die gute Maßnahme diskreditieren, indem man die Rentner ausnimmt", sagte der IG-Metall-Vorsitzende.
Zudem seien ein Gaspreisdeckel nötig, um den normalen Haushaltsverbrauch zu sichern, und eine Senkung des Strompreises. "Hier verdient der Staat kräftig mit." Zur Finanzierung schlug er vor, die Schuldenbremse auch 2023 auszusetzen.
Foto: Euroscheine (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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