Düsseldorf - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordrhein-Westfalen hat sich angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen für eine möglichst umfassende 2G-Regel (geimpft oder genesen) auch am Arbeitsplatz ausgesprochen. "Es gibt gerade in vielen Betrieben angesichts der stark steigenden Infektionszahlen eine wachsende Verunsicherung. Produzierende Unternehmen, in denen viele Menschen jeden Tag zusammenkommen, hätten am liebsten eine klare 2G-Regel", sagte Ralf Stoffels, Präsident IHK NRW, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe).

2G gäbe für Betriebsleitung und Belegschaften die größte Sicherheit, dass in der Regel alle geimpft sind. "Die von den Arbeitgebern bezahlten Test-Kits, die oftmals gar nicht mehr so rege genutzt werden wie zu Beginn der Pandemie, bieten längst keine vergleichbare Sicherheit", so Stoffels weiter. Schwierig sei für alle Unternehmen vor allem das Hin und Her der Regelungen.

Der 58-jährige Unternehmer aus Ennepetal führt seit September die IHK NRW. Von der Corona-Politik der Landesregierung erwartet er Vorsorge, dass es weder zu neuerlichen Lockdown-Maßnahmen kommt noch zu größeren Quarantäne-Anordnungen. "Wenn in einer Abteilung durch einen einzigen Corona-Fall mehrere Quarantäne-Maßnahmen verhängt werden müssen, kann das bei der heutigen Vernetzung von Produktionsabläufen leicht ganze Unternehmen in Probleme bringen", erklärte Stoffels. In einem ersten Schritt sei es wichtig, dass Arbeitgeber für die sichere Einsatzplanung überhaupt den Impfstatus ihrer Mitarbeiter abfragen dürften. "Es geht gar nicht darum, noch mehr Druck auf Ungeimpfte aufzubauen. In Zeiten des Fachkräftemangels brauchen wir jede Hand", so Stoffels.

Gemeinsam mit den Belegschaften könnten die Firmen vielmehr Ansteckungsrisiken besser minimieren und gezielter auf Impfskeptiker zugehen, "um kollegiale Überzeugungsarbeit zu leisten".

Foto: Computer-Nutzerin (über dts Nachrichtenagentur)

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