Fulda - Nach Ansicht des Leiters der Klinik für Immunologie am Klinikum Fulda, Peter Kern, ist es derzeit nicht möglich, eine Empfehlung zur Impfung von Kindern abzugeben. Dazu müsste man beide Risiken abwägen - das der Erkrankung und das der Impfung, sagte er ntv.de.

"Wir haben aber bei Kindern schon Schwierigkeiten, das Risiko der Krankheit zu benennen, weil es statistisch kaum mehr erfassbar ist", so Kern. Es sei auch unrealistisch, auf Studien zu warten, die belegen, dass das Impfrisiko für Kinder geringer ist als das Risiko durch eine Erkrankung an Covid-19. Nebenwirkungen, das wisse man aus den Studien mit Älteren, seien sehr selten. "Um eine sehr seltene Nebenwirkung zu erfassen, müssten wir eine sehr große Zahl von Probanden untersuchen, auch über lange Zeit. Das ist überhaupt nicht machbar", sagte Kern.

Die Zulassungsstudie von Pfizer sei an 2.260 Kindern zwischen 12 und 15 Jahren durchgeführt worden. "Die Schutzwirkung können die Forscher durch diese Studie mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9 Prozent nachweisen." Aber eine seltene Nebenwirkung wie die Sinusvenenthrombose bei Astrazeneca, die nur in einem von 100.000 Fällen auftritt, "würde man in der Kinder-Studie mit so wenig Probanden wohl kaum entdecken, nur mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Prozent", sagte der Immunologe ntv.de. Jedoch: "Dass beide Risiken, das der Krankheit wie das der Impfung, sich bei Kindern aber auf so niedrigem Niveau bewegen, kann Eltern beruhigen, denn so kann die Entscheidung kaum gravierend falsch sein."

Foto: Spielendes Kind (über dts Nachrichtenagentur)

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