Berlin - Das Bundesinnenministerium hat eine umfassende Untersuchung der IT-Sicherheit der Luca-App durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) offenbar verhindert. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eigene Informationen.

Demnach hatte das Bundesland Hessen, das wie zwölf weitere Länder eine Lizenz für die Luca-App erworben hat, ein entsprechendes Ersuchen an die IT-Experten des BSI gerichtet. Hessen hatte eine Prüfung des "Gesamtsystems inklusive aller Komponenten der dahinter stehenden IT-Infrastruktur" angefragt, wie ein Sprecher des hessischen Innenministeriums mitteilte. Mehrfach hatte es in den vergangenen Monaten Berichte über Schwachstellen in der App gegeben, die Betreiber mussten nachbessern. Ein Sprecher des Innenministeriums bestätigte auf Anfrage des Magazins, dass das BSI der Bitte des Landes Hessens nicht entsprechen werde.

Die Bonner Behörde ist dem Bundesinnenministerium unterstellt und deshalb an dessen Weisungen gebunden. Als Begründung der Ablehnung verwies ein Sprecher des Ministeriums darauf, dass die Bundesländer Vertragspartner der Luca-App seien. Es stehe ihnen frei, entsprechende Prüfungen vom Hersteller der App zu verlangen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Streit darum, wie umfassend das BSI Produkte von Herstellern prüfen und bewerten darf.

Das neue, im April verabschiedeten IT-Sicherheitsgesetz 2.0 stattet das BSI mit zahlreichen neuen Stellen aus und soll helfen, das BSI als unabhängige und neutrale Beratungsstelle zu etablieren.

Foto: Luca (über dts Nachrichtenagentur)

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