Berlin - Die deutschen Intensivmediziner fordern, die Entwicklung von Corona-Impfungen als Nasenspray stärker zu fördern. "Ich glaube, wir würden beim Impfen noch besser vorankommen, wenn man den Impfstoff nicht spritzen müsste, sondern als Nasenspray verabreichen könnte", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe).

"Wir sollten diese Entwicklung maximal fördern." Angesichts der derzeit noch zu geringen Impfquote rechnet Karagiannidis mit einer stärkeren Belastung auf den Intensivstationen im Herbst. "Wir werden mit den jetzigen Impfquoten einen erneuten Anstieg auf den Intensivstationen im Oktober und November sehen. Das gute Wetter schützt uns im Moment. Die Wochen der Wahrheit kommen aber, wenn das Wetter nass-kalt und ungemütlich wird", so der DGIIN-Präsident.

"Je höher wir jetzt mit den Zahlen steigen, desto weniger Puffer werden wir haben", sagte Karagiannidis mit Blick auf die derzeit steigenden Infektionszahlen. Für den Herbst würden zwei Punkte eine wesentliche Rolle spielen: zum einen die Dunkelziffer der Genesenen in Deutschland, die nach Karagiannidis` Einschätzung eher geringer ausfallen wird als etwa in England, zum anderen die Dynamik des Infektionsgeschehens im Herbst. "Wir müssen den Anstieg im Herbst soweit es geht in die Länge ziehen. Der Verdoppelungszeit in den Inzidenzen und bei der Intensivbelegung wird eine entscheidende Bedeutung zukommen", so der Intensivmediziner.

Foto: Impfpass (über dts Nachrichtenagentur)

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