Dublin - Irland stellt sich auf herbe Einnahmeverluste im Zuge der Neugestaltung des globalen Steuersystems ein. "Wir rechnen damit, dass wir ein Fünftel unserer Einnahmen aus der Körperschaftsteuer verlieren werden", sagte der Finanzminister der Republik, Paschal Donohoe, der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitagsausgabe).
Er will die Richtlinie abwarten, mit der die EU-Kommission die internationale Vereinbarung zur globalen Mindeststeuer in Europa umsetzen will. Wenn diese Richtlinie mit dem globalen Abkommen übereinstimme und attraktiv sei, "werden wir unseren Steuersatz auf 15 Prozent erhöhen", so der irische Politiker. Doch letzten Ende werde sein Land Steuereinnahmen verlieren. "Bei uns kommt hinzu, dass die Neuverteilung der Besteuerungsrechte, das ist die andere Säule im globalen Abkommen, Irland Aufkommen kosten wird", sagte Donohoe mit Blick auf die Umverteilung von Einnahmen zugunsten der Länder, in denen die extrem großen und profitablen Unternehmen Geschäfte machen, aber bisher kaum Steuern zahlen.
"Wir nehmen ein bisschen mehr ein, indem wir den Steuersatz erhöhen, aber wir verlieren viel mehr durch die stärkere Beteiligung der Marktstaaten." Irland hat bisher eine Niedrigsteuerpolitik in der EU betrieben. Der Körperschaftsteuersatz beträgt dort bisher 12,5 Prozent. Unternehmen etwa aus Amerika haben sich deshalb für einen Standort auf der Insel entschieden, um von dort aus den europäischen Markt zu bedienen.
Foto: Irland (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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