München - Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sieht wachsende Großmachtrivalitäten zwischen China, den USA und Russland. "Wenn wir von Europa aus in die Welt schauen, sehen wir zunehmende Instabilitäten", sagte der RTL/n-tv-Redaktion.

Im Globalisierungswettbewerb sieht Ischinger Deutschland an der Seite der USA. "Man muss deutlich erkennen, wenn es zu einem Zerfall kommen sollte, dann kann unser Platz eigentlich nur auf der Seite des Westens, in diesem Fall auf der amerikanischen Seite sein. Ich würde es für völlig unvorstellbar halten, dass wir Europäer, dass die Europäische Union sich mit China gegen den klassischen Westen zusammen tut." Noch bestehe aber die Chance, ein Auseinanderfallen zu vermeiden.

"Da haben die Europäische Union und Führungspersönlichkeiten wie Angela Merkel und in Frankreich Emmanuel Macron eine große, verantwortliche Rolle, Europa als ein Brückenbauer zwischen China und den USA zu definieren." Auf die Frage hin, welche Erwartungen Ischinger an das Treffen zwischen US-Präsident Biden und dem russischen Präsidenten Putin in Genf habe, sagte er: "Ich habe die Erwartung, dass ein Prozess im Bereich der Rüstungskontrolle und der Vermeidung von militärischen Missverständnissen in Gang gesetzt wird." Ischinger hofft auf einen Dialog und einen Prozess der Vertrauensbildung, der dringend nötig sei.

Foto: Parlamentsgebäude Große Halle des Volkes in Peking (über dts Nachrichtenagentur)

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