Köln - Der konjunkturelle Aufschwung wird 2022 deutlich geringer ausfallen, sollten die vorherrschenden Lieferengpässe in der Industrie anhalten. Das geht aus einer Schätzung des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln hervor, über die das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) berichtet.

Die Wertschöpfung fällt demnach in Deutschland bei anhaltenden Engpässen im kommenden Jahr 30 bis 40 Milliarden Euro geringer aus als bei einem allmählichen Rückgang der Probleme. Die Corona-Pandemie belastet die globalen Lieferketten, gleichzeitig ist die Nachfrage nach Autos, elektronischen Geräten oder Verpackungsmaterial stark gestiegen, sodass Rohstoffe und Vorprodukte fehlen. Für das Bruttoinlandsprodukt 2022 prognostiziert das IW ein Wachstum von vier Prozent bei anhaltenden Lieferproblemen. Würden die Angebotsschocks doch beseitigt, seien 4,75 Prozent möglich.

Ob das gelingt, ist fraglich. Zwar sei ein Teil der Lieferprobleme nur vorübergehend, so die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer. "Insbesondere der Mangel an Halbleitern dürfte die Wirtschaft aber noch länger belasten, weil die Nachfrage nach Autos und elektronischen Geräten hoch bleiben wird und Kapazitäten nicht so schnell aufgebaut werden können", sagte sie dem "Handelsblatt".

Foto: Container (über dts Nachrichtenagentur)

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