Köln - Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet, dass eine 2G-Ausweitung Einzelhandel und Gastgewerbe Umsatzeinbußen bringen wird. "Wir gehen davon aus, dass 2G beim stationären Einzelhandel zu Umsatzeinbußen im Dezember von etwa 5,3 Milliarden Euro führen würde", sagte IW-Experte Christian Rusche dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).

Dabei müsse man bedenken, dass die Betriebe bereits im zweiten Jahr im wichtigen Weihnachtsgeschäft unter massiven Beschränkungen leiden. "Eine flächendeckende Einführung von 2G würde vor allem kleinere Betriebe sehr hart treffen. Vieles spricht dafür, dass zahlreiche Inhaber überlegen würden, ob es sich noch lohnt, das Geschäft zu öffnen. Aus diesem Grund wäre es sinnvoll, die finanziellen Hilfen für die betroffenen Handelsunternehmen auszuweiten und bürokratische Hürden bei der Gewährung der Hilfen zu beseitigen."

Rusche sieht für das Gastgewerbe ebenfalls eine prekäre Lage: "Die Einführung einer bundesweiten 2G-Regelung wird nach unseren Berechnungen die Einnahmen insgesamt um zusätzlich rund eine Milliarde Euro für den Dezember verringern." Dabei müsse außerdem einkalkuliert werden, dass für die Betriebe Mehraufwand durch Kontrollen entstehe. Generell stelle sich die Frage, "welche Betriebe sich überhaupt noch über die vierte Welle retten können", so Rusche.

Foto: 2G-Hinweisschild an einer Bar (über dts Nachrichtenagentur)

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