Berlin - Experten für Kinder- und Jugendmedizin zeigen sich entsetzt von den Beschlüssen von Bundesregierung und Ministerpräsidenten zur weiteren Schließung von Kitas und Schulen. In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" warnte der Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), Hans-Iko Huppertz, vor schlimmen gesellschaftlichen Folgen.

"Ich rede nicht von einer theoretischen Gefahr", sagte der Mediziner. "Wir wissen mit Sicherheit, dass eine ganze Generation von Schülern infolge der jetzigen Beschlüsse ein Leben lang Nachteile erfahren wird." Das derzeit entstehende Bildungsdefizit bei Schülern werde dazu führen, "dass sie im späteren Leben ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen und dauerhaft ein signifikant niedrigeres Einkommensniveau erreichen werden, als es möglich gewesen wäre", sagte der Professor. Ebenso bedeutend seien die psychosozialen und motorischen Defizite, die sich derzeit aufbauten.

"Ich finde es vor diesem Hintergrund ganz hervorragend, dass einzelne Länder dem Wunsch der Bundesregierung nicht entsprechen und die Grundschulen teilweise geöffnet gelassen haben." Die DAKJ ist die Dachgesellschaft aller maßgeblichen berufsständischen und wissenschaftlichen deutschen Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendmedizin.

Foto: Schule mit Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)

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