Berlin - Junge Frauen im Alter von 17 Jahren sind besonders häufig in psychotherapeutischer Behandlung. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Krankenkasse Barmer unter ihren Versicherten unter 25 Jahren, über die die "Welt" (Samstagausgabe) berichtet.

Im Jahr 2019 waren demnach 4,8 Prozent aller 17-jährigen Frauen in einer klassischen Psychotherapie. Das ist ein dreimal höherer Wert als bei den gleichaltrigen männlichen Jugendlichen (1,5 Prozent). "Depressionen sind der häufigste Grund für eine psychotherapeutische Behandlung. Dass vor allem junge Frauen davon betroffen sind, könnte daran liegen, dass das Auftreten von Depressionen eng mit dem Hormonhaushalt verknüpft ist, der sich in der Pubertät ändert. Darüber hinaus spielen auch gesellschaftliche Einflüsse wie ein zweifelhaftes Schönheitsideal und soziale Medien eine Rolle", sagte Barmer-Expertin Ursula Marschall. So seien junge Frauen vergleichsweise häufig wegen Essstörungen in Behandlung. Während junge Frauen laut Barmer-Daten insbesondere ab dem Ende der Pubertät vermehrt in Behandlung sind, liegen die Jungen vor und zum Beginn der Pubertät noch vorn. Im Alter von zehn Jahren seien 2,8 Prozent in Behandlung. Bei den Mädchen seien es dagegen nur 2,2 Prozent. Besonders häufig seien Jungen wegen Störungen des Sozialverhaltens, ADHS sowie Lese- und Rechtschreibstörungen in Therapie.

Foto: Klinik für Psychiatrie (über dts Nachrichtenagentur)

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