Köln - Wenige Tage nach Veröffentlichung des Kölner Missbrauchsgutachtens hat Kardinal Rainer Maria Woelki angekündigt, dass die Aufarbeitung im Erzbistum weitergehen soll. "Da möchte ich mich künftig auch in die Pflicht nehmen lassen", sagte der Kölner Erzbischof der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).

Das Ergebnis des Gutachtens habe ihn erschüttert, weil darin auch deutlich wurde, dass "die Betroffenen über Jahrzehnte hinweg völlig aus unserem Blick gewesen sind und dass wir sowohl im System als auch in der Organisation des Erzbistums so viele Defizite haben", so der Geistliche. Und die Entschuldigung, man habe ja nichts geahnt, könne jetzt von keinem mehr gesagt werden. "Und natürlich tut die Wahrheit weh. Aber sie ist unbedingt notwendig, weil sie uns hilft, den wichtigen Prozess der Veränderung einzuleiten."

Eine große Hoffnung setzt Woelki in die neue Aufarbeitungskommission aus Betroffenen, Wissenschaftlern und Juristen, die auch im Erzbistum installiert werden soll: "Die unabhängige Kommission wird uns vor allem sagen können, wie wir die Aufarbeitung betreiben sollen und was die nächsten Schritte sein werden. Wir wollen uns das von den unabhängigen Mitgliedern der Kommission sagen und uns von ihnen in unserer Arbeit natürlich auch kontrollieren lassen. Damit es für alle nachvollziehbar ist, ob wir uns an unsere eigenen Maßstäbe auch gehalten haben."

Foto: Kölner Dom (über dts Nachrichtenagentur)

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