Berlin - Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Erforschung neuer Technologien gefordert, um den sogenannten CO2-Entzug aus der Atmosphäre voranzutreiben. "Ergänzend zu sehr viel strengeren Reduktionszielen brauchen wir perspektivisch auch Methoden zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Das kann nie ein Ersatz sein für das Absenken der Treibhausgasemissionen. Wir müssen rechtzeitig mit der Entwicklung der Entnahme-Technologien beginnen, um die Ziele ab 2045 zu erreichen", sagte Karliczek der "Rheinischen Post".
"Nur wenn wir alle Möglichkeiten ausreizen, können wir das Weltklima retten." Die Ministerin nannte mehrere Möglichkeiten für die Umsetzung. "Aufforstung und die Wiedervernässung trockengelegter Moore sind Wege, die sinnvoll erscheinen und deren Umsetzung wir weiter erforschen wollen. Zusätzlich brauchen wir aber weitere Technologien, weil die naturnahen Maßnahmen kaum ausreichen dürften, CO2 in großem Maße wieder aus der Atmosphäre herauszuholen", sagte Karliczek. Als Beispiel führte sie an: "Es gibt die Idee, nährstoffreiches Tiefenwasser in den Meeren hochzupumpen. Das würde das Algenwachstum in den oberen Wasserschichten anregen und die so vermehrten Algen würden wieder CO2 aufnehmen können. An Land könnte die Luft durch riesige Sauganlagen geleitet werden, das CO2 herausfiltern. Ich sage aber ganz klar, dass die Forschung zu jedem dieser technologischen Vorschläge auch gleich die rechtlichen und ethischen Fragen sowie die Folgewirkungen eines breiten Einsatzes mitberücksichtigen muss." Zugleich warf sie den Grünen vor, sich in den Ländern beim Klimaschutz teils aus der Verantwortung genommen zu haben. "Der Ausbau erneuerbarer Energien stößt überall auf Widerstände vor Ort - auch in Ländern, die von den Grünen regiert werden oder wo sie mitregieren. Das ist das Problem. Die Grünen haben sich hier auch ein wenig vom Acker gemacht", sagte Karliczek.
Foto: Anja Karliczek (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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