Berlin - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat eingeräumt, dass die Kultusminister und sie den im Frühjahr 2019 beschlossenen Digitalpakt Schule mit dem Wissen von heute anders konzipiert hätten. "Wenn wir geahnt hätten, dass uns eine Pandemie ins Haus steht, dann hätten wir das im Digitalpakt bestimmt zügiger vorangetrieben, dass wir die digitale Bildung ermöglichen, dass wir auch die digitale Infrastruktur in den Schulen schneller vorantreiben", sagte Karliczek dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).
Aber Bund und Länder seien damals so an das Thema herangegangen, "dass wir gesagt haben, wir wollen, dass man sich vor Ort über den pädagogischen Mehrwert Gedanken macht, dass die Lehrerweiterbildung funktioniert und dass wir dann die Ausstattung finanzieren", so Karliczek. Diese Reihenfolge, die das pädagogische Konzept in den Mittelpunkt stelle, sei grundsätzlich auch richtig gewesen. In der Pandemie sei es dann aber notwendig geworden, den Plan zu verändern und zu sagen: "Okay, wir verzichten jetzt erst mal auf die Konzepte. Erst einmal muss jetzt die Ausstattung angeschafft werden, damit überhaupt digitaler Unterricht und auch Distanzunterricht flächendeckend möglich wird", so Karliczek. Von Bundesseite gebe es keine Hürden mehr, die einer schnellen Auszahlung des Geldes aus dem Digitalpakt im Wege stünden, sagte die Ministerin dem RND. Man müsse aber auch wissen: "Zwischen Ländern und Kommunen gibt es auch immer Fördervereinbarungen." Diese müsse man noch einmal daraufhin anschauen, ob sie so gestaltet seien, dass die Kommunen jetzt zügig in die Umsetzung kommen könnten.
Foto: Anja Karliczek (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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