Berlin - Der Chef des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI), Dominik Stillfried, warnt davor, dass die hohe Nachfrage nach Impfstoff in den Hausarztpraxen nicht mehr bedient werden kann. "Die Arztpraxen erhalten derzeit deutlich weniger Impfstoff, als sie bestellt haben", sagte Stillfried dem "Handelsblatt".

"Dies liegt an logistischen Mängeln, die die Impfkampagne erheblich verzögern können." Hintergrund ist ein Schreiben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an die Praxen, wonach diese für die kommende Woche offenbar weniger Impfstoff der Hersteller Biontech und Moderna erhalten als bestellt. Das Bundesgesundheitsministerium hatte in der vergangenen Woche zwar eingeräumt, die Lieferungen mit Biontech zu kontengieren. Jedoch kommt es offenbar - anders als vom Bundesgesundheitsministerium zugesichert - auch zu Lieferschwierigkeiten mit Moderna.

"Auch hier kommt es regional zu Kürzungen", heißt es in dem Schreiben. Für die kommende Woche bestellte eine Rekordzahl von 100.000 Hausärzten 8,57 Millionen Impfstoffdosen, davon 4,65 Millionen Dosen des Herstellers Biontech. "Die Praxen und Impfstellen wollen dem Bedarf und dem politischen Wunsch nach maximaler Impfleistung nachkommen", sagte Stillfried. "Wer dies einfordert, muss auch die dafür nötige Logistik vorhalten."

Foto: Nicht so stark gefragt wie Biontech, aber auch knapp: Impfampulle von Moderna (über dts Nachrichtenagentur)

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