Berlin - Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wirft den deutschen Bischöfen vor, nicht genug gegen hohe Austrittszahlen zu unternehmen. "Schon in der Vergangenheit gab es einen deutlichen Anstieg bei den Austrittszahlen, doch die Bischofskonferenz hat darauf kaum reagiert", sagte der BDKJ-Vorsitzende Gregor Podschun dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Er kritisiert: "Rom hat nicht verstanden, worum es geht bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt." Die deutschen Bischöfe müssten deshalb selbst Reformen in der katholischen Kirche umsetzen - mit einem deutschen Sonderweg: "Die Priorität muss sein: Wir verhindern sexualisierte Gewalt, auch wenn wir damit die Einheit der Kirche zerstören." Podschun fordert, dass die Bischofskonferenz mehr Druck auf Rom ausübt: "Die deutschen Bischöfe müssen Rom überzeugen und ihre Amtskollegen in der Weltkirche ebenfalls." Es gebe mit dem Synodalen Weg zwar einen wichtigen Reformprozess, aber: "Der Synodale Weg darf keine Ausrede für Bischöfe sein, selbst tätig zu werden. Die deutschen Bischöfe können schon jetzt Entscheidungen treffen, alle Probleme liegen längst auf dem Tisch."

Podschun fordert ein "ein großes sichtbares Zeichen von den Bischöfen", dass sie wirklich Veränderungen wollen. Gleichzeitig fordert er, über die Frage nachzudenken, "was machen wir, wenn der Synodale Weg scheitert?". Davon hänge die Existenz der Kirche in Deutschland und die der kirchlichen Jugendverbände ab.

Foto: Katholischer Pfarrer in einer Messe (über dts Nachrichtenagentur)

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