Kiew/Moskau - Auch am sechsten Tag nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine ist kein Ende des Krieges in Sicht. Man werde die "Militäraktion" fortsetzen, bis die "von Russland gesetzten Ziele" erreicht seien, sagte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu am Dienstag.

Er wiederholte die russischen Behauptungen, sich mit dem Angriff auf die Ukraine vor einer militärischen Bedrohung durch westliche Länder schützen wollen. Zudem warf er der Ukraine vor, Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" zu nutzen. Nach Angaben der Vereinten Nationen vom Dienstag sind seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mindestens 136 Zivilisten getötet worden. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher sein.

Nach aktuellen UN-Angaben sollen zudem mehr als 660.000 Menschen aus der Ukraine geflohen sein. Russland hatte in den vergangenen Tagen mehrere Raketenangriffe auf ukrainische Städte durchgeführt. Unter anderem stand die Millionenstadt Charkiw mehrfach unter russischen Beschuss. Am Dienstag hatten ukrainische Behörden einen größeren Raketenscheinschlag im Zentrum der Stadt gemeldet, wobei auch ein Stadtverwaltungsgebäude getroffen worden sein soll.

Die Ukraine wirft Russland vor, schwere Waffen gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen und Kriegsverbrechen zu begehen. Signale der Entspannung gibt es weiter nicht. Erste Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Weißrussland waren zuletzt gescheitert.

Foto: Ukrainische Flagge (über dts Nachrichtenagentur)

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