Berlin - Die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, hat mehr deutsches Geld für internationalen Klimaschutz und eine härtere Verhandlungsführung der EU gefordert. Sie hoffe, "dass der Bundestag auch mehr Geld für die internationale Klimafinanzierung beschließt als die jetzt für 2022 debattierten knapp 4,2 Milliarden Euro", sagte sie der "taz am Wochende".
Die Regierung Merkel habe versprochen, die Ausgaben bis 2025 auf 6 Milliarden zu erhöhen, das sei "die häufigste Frage von Entwicklungs- und Schwellenländern. Wir müssen liefern", so Morgan. In der umstrittenen Frage nach neuen Flüssiggas-Terminals in Deutschland warnt Morgan vor der Festlegung auf Gas: "Der Krieg verlangt uns schwere Entscheidungen ab, die uns nicht in eine Sackgasse führen dürfen. Daher müssen neue Terminals auch grünen Wasserstoff aufnehmen können. Und wir dürfen nicht auf langfristige Lieferverträge setzen. Denn es gilt das Ziel, die Gasnetze bis spätestens 2045 zu dekarbonisieren."
Die anstehende Klimakonferenz COP27 in Ägypten im November werde "kein einfaches Treffen", sagte Morgan, die lange Chefin von Greenpeace Internatiopnal war. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine schloss sie für den aktuellen Zeitpunkt Russland als Verhandlungspartner aus: "Im Moment werden wir nicht mit einer russischen Delegation verhandeln. Es ist klar: Das ist nicht möglich. Wie das im November wird, wird sich daran entscheiden, wie dann die Lage in der Ukraine ist."
Auch müsse die EU beim Klima "zeigen, dass wir es ernst meinen". Dazu gehöre das "Fit-for55"-Paket der EU-Kommission und, "den armen Ländern wirklich zuzuhören".
Morgan hob hervor: "Aber Europa muss auch härter verhandeln. Es geht schließlich um alles."
Foto: EU-Parlament in Straßburg (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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