Berlin - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will wegen der erneut gestiegenen Zahl von Wolfsrissen im Jahr 2020 die regionale Bejagung von Raubtieren. Das sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe).

Dabei gehe es nicht darum, den Wolf auszurotten, so Klöckner. "Aber wenn wir die Weidetierhaltung in einigen Regionen nicht aufgeben wollen, müssen wir handeln." Jetzt veröffentlichte Zahlen der "Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf" (DBBW) zeigen, dass Wölfe im Jahr 2020 bundesweit fast 4.000 Nutztiere verletzt oder getötet haben - vor allem Schafe, schreibt die NOZ. Klöckner sagte: "Gegenüber 2019 ist das ein Anstieg von über einem Drittel. Wo endet das, wenn wir jetzt nicht eingreifen?" Laut DBBW rissen Wölfe 2019 insgesamt 2.894 Nutztiere. Dort, wo viele Wölfe lebten und der Bestand nicht gefährdet sei, "müssen wir jetzt dringend zu einem regionalen Bestandsmanagement kommen", fordert die Agrarministerin. Bislang dürfen nur solche Wölfe geschossen werden, die mehrfach nachweislich Schutzmaßnahmen überwunden und beispielsweise Schafe getötet haben. Nach den DBBW-Zahlen registrierte Niedersachsen mit 1.477 gerissenen Nutztieren die meisten Wolfsopfer, gefolgt von Brandenburg (864) und Mecklenburg-Vorpommern (452).

Foto: Julia Klöckner (über dts Nachrichtenagentur)

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