Potsdam - Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, will bei einer möglichen vierten Corona-Welle im Herbst Schulen nur im äußersten Notfall erneut schließen. "Wenn das Infektionsgeschehen solche Probleme macht, dass Lockerungen zurückgenommen werden, sollte über die Schließung von Schulen als letztes nachgedacht werden", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

"Was ich ablehne ist, dass bei steigenden Zahlen im Herbst zuerst über Einschränkungen in Schule diskutiert wird." Die langen Schließungen in der Vergangenheit hätten Folgen für Kinder und Jugendliche gehabt, nicht nur im fachlichen, sondern auch im psychosozialen Bereich. "Jede neue Einschränkung, die wir da vornehmen, wirft uns im Aufholprozess zurück", so die SPD-Politikerin. Ernst, die in Brandenburg Bildungsministerin ist, zeigte sich optimistisch, dass Schulen nach den Sommerferien in vollem Präsenzunterricht starten können. Die Rahmenbedingungen seien andere als im anderen Jahr. "Alle Lehrerkräfte hatten die Möglichkeit, sich zweimal impfen zu lassen und wir haben die Möglichkeit von Tests, das hatten wir letztes Jahr alles nicht", sagte sie. "Expertinnen und Experten sagen uns, mit diesen Rahmenbedingungen könnten die Schulen auch bei der Deltavariante offen gehalten werden." Vor dem Hintergrund der Debatte um den Einsatz von Luftfiltern warnte sie davor, zu viel vom Einsatz der Geräte zu erwarten. "Es gab meines Wissens nirgendwo eine Situation, wo Distanzunterricht oder Wechselunterricht verhindert worden wäre durch den Einsatz eines Luftfilters", sagte die KMK-Präsidentin. "Das ist aber das Kriterium: Mit welchen Mechanismen können wir vollständige Präsenz erhalten?"

Foto: Abgeschlossenes Schultor (über dts Nachrichtenagentur)

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