Dresden - Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hat wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie. "Bei der schlechten Impfquote in Sachsen ist damit zu rechnen, dass wir auch im kommenden Jahr im Herbst mit Einschränkungen leben müssen", sagte sie der Wochenzeitung "Die Zeit".
Um das zu verhindern, "müssen wir unsere Haltung zur Impfpflicht überdenken", so Köpping. Sie halte es für einen großen Fehler, dass eine solche Pflicht zu Beginn der Pandemie ausgeschlossen worden sei. "Auch ich habe das getan, und ich bedauere das." Sachsen hat bundesweit mit 935,8 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz und mit 57,7 Prozent die niedrigste Impfquote.
Dass diejenigen, die sich derzeit impfen lassen möchten, mancherorts mehrere Stunden anstehen müssen, liege nicht an den mobilen Impfteams. "Das Problem liegt eher bei den niedergelassenen Ärzten", sagte Köpping. Nur 1.800 von 4.000 sächsischen Praxen würden derzeit Corona-Immunisierungen anbieten. "Deshalb rufe ich die Ärzte auf: Macht mit, impft mit."
Seit Montag gelten in Sachsen wieder strengere Regeln, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Theater, Bars, Museen und Hotels sind geschlossen, für Ungeimpfte gelten Kontaktbeschränkungen und in besonders betroffenen Regionen auch nächtliche Ausgangssperren. Dieser Teil-Lockdown soll drei Wochen dauern. Sie habe allerdings die Sorge, sagte Köpping, dass diese drei Wochen nicht ausreichen würden.
Foto: Petra Köpping (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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