Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat den Grünen vorgeworfen, die Menschen mit ihrer Klimapolitik zu verunsichern. Der Kompromiss zum Kohleausstieg sei eine "enorme Leistung" gewesen, sagte Kretschmer dem "Handelsblatt".

Die Grünen verunsicherten die Menschen, indem sie schon 2030 aussteigen wollten. "Das ist Wählertäuschung." Für das Klima mache es kaum einen Unterschied, da die meisten Kraftwerke ohnehin in den 20er-Jahren abgeschaltet würden, so der sächsische Ministerpräsident. "Für die Lausitz aber, die sehr von der Braunkohle abhängt, macht es einen großen Unterschied. Hier wird eine ganze Region, die sich auf einen Kompromiss verlässt, einfach geopfert."

Wer so etwas mache, der tue es auch bei nächster Gelegenheit: bei der Mobilität, der Industrie, der Landwirtschaft - "koste es, was es wolle". Das CDU-Präsidiumsmitglied warnte davor, nur auf Elektroantriebe zu setzen. Zwar würden E-Autos nun gekauft.

"Aber wir dürfen den Verbrenner nicht opfern. Durch synthetische Kraftstoffe werden neue Möglichkeiten entstehen", sagte Kretschmer. Auch bei den Kosten angesichts steigender Benzinpreise und drohender Erhöhungen für den Klimaschutz gelte es "Maß und Mitte" zu wahren. "Zudem müssen wir beachten, dass die Menschen auf dem Land dringend auf das Auto angewiesen sind. Und nicht jeder kann sich alle paar Jahre ein neues Auto leisten."

Foto: Tagebau Hambach (über dts Nachrichtenagentur)

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