Berlin - Die Kultusminister der Länder wollen keinen Automatismus, wonach bei einer bestimmten Corona-Inzidenz Schulen generell geschlossen werden. Das sagte Britta Ernst (SPD), künftige Vorsitzende der Kultusministerkonferenz und Ministerin in Brandenburg am Montag den ARD-Tagesthemen.
Damit erteilte sie Vertretern von Lehrern und Eltern eine Absage, die genau das in den letzten Tagen gefordert hatten, um mehr Planungssicherheit zu erhalten. In den vergangenen Monaten habe es unterschiedliche Gründe für ein ansteigendes Infektionsgeschehen gegeben, beispielsweise mal in Krankenhäusern, mal in Schlachtbetrieben, sagte die Kultusministerin. "Wir möchten genau hingucken und die Gesamtsituation beurteilen", so Ernst. Dass Server in Schulen manchmal nicht funktionierten, sei zwar ärgerlich, aber was man in den vergangenen fünf bis acht Jahren versäumt haben an Initiativen für die digitale Bildung, hole man nicht in sechs bis neun Monaten auf.
"Ich gebe zu, wir wären gerne woanders", sagte Ernst. Auf die Frage, warum nicht leerstehende Theater oder Messehallen für die Schulen angemietet werden können, sagte Ernst, die Idee sei gut, aber begrenzt umsetzbar, weil beim Unterricht ja nicht eine Gruppe den ganzen Tag zusammenkomme. Ernst ist seit 1998 mit Olaf Scholz verheiratet, der für die SPD als Kanzlerkandidat antritt. Das Paar hat keine Kinder.
Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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