Berlin - Die Zahl der Kundenbeschwerden über Strom- und Gasanbieter ist bei den Verbraucherzentralen im Oktober deutlich angestiegen. Das geht aus einem Papier des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) hervor, über das die "Welt" (Dienstagausgabe) berichtet.
Wie der Verband mitteilte, haben sich die Beschwerden über eine Kündigung durch den Energielieferanten im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat versiebenfacht, Beschwerden über Preiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar verfünfzehnfacht. Rund 43 Prozent aller Beschwerden, die sich im laufenden Jahr auf gestiegene Preise bei Strom- und Gasanbietern beziehen, entfallen auf den Oktober. Sie lagen hier im niedrigen dreistelligen Bereich. Für ihre Erhebung hat der VZBV jene Beschwerden ausgewertet, die bundesweit im sogenannten Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen und des VZBV eingegangen sind.
"Der dramatische Anstieg der Verbraucherbeschwerden im Oktober zeigt, dass die Politik jetzt dringend handeln muss", sagte Thomas Engelke, leitender Energieexperte beim VZBV, der "Welt". Der Verband fordert von der Bundesregierung unter anderem eine verbraucherfreundliche Strompreisreform. Auch sollten aus Sicht der Verbraucherschützer Wohn- und Arbeitslosengeld sowie die Altersgrundsicherung an den realen Kosten der Betroffenen ausgerichtet werden. Sollten die Energiepreise weiter steigen, fordert der VZBV zudem ein Aussetzen von Strom- und Gassperren für private Haushalte mit geringem Einkommen bis Ende April 2022.
Foto: Stromzähler (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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