Berlin - Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) rechnet nach der Rückkehr zur Insolvenzantragspflicht mit einem Anstieg der Zahl von Firmenpleiten. "Die Krise wird natürlich Spuren hinterlassen", sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).

Es sei allerdings schwer, dazu belastbare Prognosen abzugeben. "Es kommt jetzt entscheidend darauf an, wie die Öffnungsszenarien aussehen", fügte die Ministerin hinzu. "Diese Perspektive ist sehr wichtig für Unternehmen." Mit Blick auf eine mögliche Insolvenzwelle und die Folgen für die Stimmung im Land sagte Lambrecht: "Ich bin da gar nicht so pessimistisch."

Die Auswirkungen der Krise seien über Hilfszahlungen abgefedert worden, und es stünden weiterhin zahlreiche staatliche Finanzhilfen zur Verfügung. Zudem seien die Regelungen zum Insolvenzschutz zu Jahresbeginn um ein neues Sanierungsrecht ergänzt worden. "Wer sich neu aufstellt und die Mehrheit seiner Gläubiger überzeugt, kann einen Neuanfang machen, ganz ohne Insolvenz", so die Ministerin. Außerdem gingen die Corona-Infektionszahlen zurück.

"Damit ergeben sich Öffnungsperspektiven." Sie gehe davon aus, dass es durch die Lockerungen zu einer "positiven Entwicklung" bei den Unternehmen komme und auch die Verbraucher "neuen Schwung in die Wirtschaft bringen", sagte Lambrecht.

Foto: Christine Lambrecht (über dts Nachrichtenagentur)

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