Berlin - Die Bundesländer haben keine einheitliche Linie beim Einsatz externer Anbieter für digital gestützten Fernunterricht. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.

Sachsen kaufte bereits im September 20.000 Lizenzen des Bildungsanbieters Sofatutor. Damit können Schüler jeweils einen Monat lang auf Materialien wie Lehrvideos zurückgreifen. Mittlerweile hat Sachsens Kultusministerium weitere 13.000 Lizenzen erworben. Auch Bremen nutzt die Angebote seit mehr als zwei Jahren.

Andere Länder sehen den Einsatz solcher externen Dienstleister kritisch: Bayern und Nordrhein-Westfalen etwa haben nach eigenen Angaben keine derartigen Aufträge vergeben. Sie verweisen auf digitales Lernmaterial von Landesinstitutionen. "Natürlich ist es eigentlich eine Bankrotterklärung für das staatliche Schulsystem, wenn es solche Lizenzen kauft oder Kooperationen mit privaten Nachhilfeanbietern eingehen muss", sagte der Schulforscher Dieter Dohmen dem "Spiegel". Angesichts der aktuellen Krise und der Leistungsrückstände vieler Schüler sei es aber "ein großer Fortschritt, wenn die Politik anerkennt, dass sie den Bildungsauftrag nicht mehr allein wahrnehmen kann".

Foto: Tastatur (über dts Nachrichtenagentur)

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