Berlin - Die Landkreise sehen die Beschlüsse von Bund und Ländern zu regionalen Öffnungen unterhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Fällen mit Skepsis. In Gebieten, in denen aufgrund einer hinreichend niedrigen Inzidenz wieder die Geschäfte öffneten, "werden wir einen gewissen Shopping-Tourismus nicht in allen Fällen verhindern können", sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Sager verdeutlichte: "Man kann weder die Grenzen eines Landkreises kontrollieren noch die Inhaber von Geschäften dazu verpflichten, nur noch die ansässige Bevölkerung zu bedienen. Das alles wäre nicht mehr verhältnismäßig und auch lebensfremd." Sager bezog sich mit seinen Äußerungen auf jenen Teil der Einigung zwischen Bund und Ländern, wonach "benachbarte Gebiete" mit stark unterschiedlichen Inzidenzen gemeinsame Vorkehrungen treffen sollen, "um länderübergreifende Inanspruchnahme der geöffneten Angebote" zu vermeiden. Sager betonte, ganz entscheidend kommt es letztlich "auf das umsichtige Verhalten der Bevölkerung an".

Insofern sei es abhängig von der Disziplin der Bürger, "ob wir den Lockerungsweg nachhaltig gehen können". Der Landkreis-Präsident verwies in diesem Zusammenhang auf die Schließung von überlaufenen Touristenzielen in den zurückliegenden Wochen des Lockdowns. Zu solchen Schritten sei man "immer dann gezwungen, wenn die Vernunft der Menschen nachlässt".

Foto: Hinweisschild auf Maskenpflicht in einer Fußgängerzone (über dts Nachrichtenagentur)

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