Berlin - Der Deutsche Landkreistag fordert einen schnelleren Breitbandausbau und eine bessere Kinderbetreuung, um künftig mehr Homeoffice im ländlichen Raum zu ermöglichen. Schon seit Langem bestätigten Umfragen, dass Menschen jenseits der 30 am liebsten in kleinen Städten und Dörfern leben möchten, sagte Verbandspräsident Reinhard Sager dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).

"Wir konnten in den letzten neun Monaten zudem unter dem Eindruck der Pandemie beobachten, dass es die Menschen vielfach vorgezogen haben, von Zuhause aus zu arbeiten – und das war oft nicht die Großstadt." Sager reagierte damit auf eine Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom, wonach ein Fünftel der Berufstätigen einen Umzug erwägen würde, wenn künftig größtenteils Arbeit aus dem Homeoffice möglich wäre. Viele Befragte träumen dabei von einem Häuschen im Grünen. Um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, brauche es aber einen schnelleren Ausbau des Glasfasernetzes, der Kinderbetreuung und der flächendeckenden Gesundheitsversorgung in ländlichen Räumen.

"Das Bedürfnis von vielen Menschen nach mehr Wohnfläche und einer grünen Umgebung hat sich bereits vor Corona abgezeichnet", sagte auch Andreas Ibel, Präsident des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), dem "Handelsblatt". Das hätten nicht zuletzt die steigenden Baugenehmigungszahlen im Berliner Umland gezeigt. "Die Arbeit im Homeoffice hat den Trend noch weiter verstärkt", so Ibel. Hier zeichne sich eine Teilentlastung für viele stark verdichtete Innenstadtlagen ab.

Ob sich diese Entwicklung festige, hänge aber vor allem von der Bezahlbarkeit der Wohnkosten in den stärker nachgefragten ländlichen Gebieten ab.

Foto: Computer-Nutzerin (über dts Nachrichtenagentur)

Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?

Dann unterstütze dts Nachrichtenagentur jetzt direkt: