München/Köln - Der langjährige WDR-Journalist und renommierte ARD-Korrespondent Gerd Ruge ist tot. Er verstarb im Alter von 93 Jahren in München, teilte der Westdeutsche Rundfunk am Samstag mit.

"Gerd Ruge gehört zu den großen Reporterpersönlichkeiten der ersten Stunde", sagte WDR-Intendant und ARD-Chef Tom Buhrow. "Profunde Analysen, präzise Interviews und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären, das zeichnete ihn aus." Er sei ein "wertvoller Zeitzeuge" wichtiger politischer Ereignisse im In- und Ausland gewesen. "Unvergessen bleiben seine zahlreichen Auslandsreportagen und Reiseberichte. Das Publikum hat ihn dafür geliebt", so Buhrow.

Für viele nachfolgende Journalistengenerationen sei er Vorbild und Orientierung gewesen. "Ich werde seine sympathische und bescheidene Art vermissen", sagte der WDR-Intendant. Ruge begann seine berufliche Laufbahn 1949 als Redakteur beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk in Köln.

1956 ging er als erster ständiger Korrespondent aus der Bundesrepublik für die ARD nach Moskau. 1964 wurde er Amerika- und Washingtonkorrespondent der ARD. Anfang der 1970er Jahre übernahm der ARD-Chefkorrespondent die Leitung des Bonner WDR-Studios. Von 1977 bis 1981 arbeitete Ruge als ARD-Hörfunkkorrespondent in Moskau. Er leitete das Politmagazin "Monitor", gründete und leitete den "Weltspiegel" und war zwei Jahre Chefredakteur beim WDR Fernsehen.

Nach sechs Jahren Leitung des Moskauer ARD-Studios ging Gerd Ruge am 1. September 1993 in den Ruhestand. Er arbeitete weiter als freier Journalist.

Foto: WDR (über dts Nachrichtenagentur)

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