Berlin - SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erwartet keine Herdenimmunität in den Schulen durch die angekündigten Impfangebote an Über-12-Jährige. "Dafür ist die Impfbereitschaft dann doch zu gering", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Er könne sich aber vorstellen, dass sich einige Jugendliche impfen lassen, um Quarantäne zu vermeiden: "Es wird sich herumsprechen, wenn in einigen Klassen das Coronavirus ausbricht und nicht geimpfte Kinder in Quarantäne müssen." Der SPD-Politiker erwartet bei vielen Impfungen von Jugendlichen, dass man große Quarantänefälle vermeiden könne. Zu den ebenfalls angekündigten Auffrischungsimpfungen sagte Lauterbach: "Der Beschluss ist wichtig, aber ich hatte mir mehr erhofft". Konkret sagte der Epidemiologe: "Bei den Auffrischungsimpfungen hatte ich mir gewünscht, dass nicht nur Risikogruppen eine dritte Impfdosis erhalten".
Er rechne aber fest damit, dass es bald auch für alle anderen Geimpften die dritte Impfung geben werde. "Das ist wichtig, um die Menschen vor Impfgegnern zu schützen". Spätestens, wenn es mehr Impfdurchbrüche gebe, brauche man schnell die dritte Impfung. "Ob die Deltawelle schon im November oder Dezember zu solchen Durchbrüchen führen wird, lässt sich bisher noch nicht abschätzen", so Lauterbach.
Foto: Schule mit Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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