Berlin - Der deutsche Lehrerverband hält Schulschließungen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 Fällen für zu hoch, eine Inzidenz von 200 als Maßstab für Schulschließungen, wie sie ursprünglich im Bundes-Notbremse-Gesetz vorgesehen war, sei viel zu hoch gewesen. "Es ist deswegen ein Fortschritt, wenn die Grenze jetzt auf 165 gesenkt werden soll", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

"Doch auch eine Inzidenz von 165 ist noch deutlich zu hoch." Man dürfe nicht vergessen, dass die bundesweite Inzidenz in der Altersgruppe zwischen 10 und 19 Jahren bereits jetzt schon deutlich höher liege. "Um eine Ausbreitung der Virus in den Schulen wirksam zu stoppen, muss der Präsenzunterricht bereits ab einer Inzidenz von 100 beendet werden", forderte Meidinger. Er habe kein Verständnis dafür, warum man bei Schulen einen anderen, gröberen Maßstab anlege als in anderen Bereichen der Gesellschaft.

Die Koalitionsfraktionen von Union und SPD hatten sich am Montag darauf geeinigt, im Rahmen des neuen Notbremse-Gesetzes den Präsenzunterricht auszusetzen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 165 überschreitet.

Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

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