Berlin - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands Heinz-Peter Meidinger fordert Politik und Verwaltung auf, die Schulen auf den Herbst vorzubereiten. Die politisch Verantwortlichen sollten "nicht wie im letzten Sommer" wieder untätig bleiben, sondern die nächsten zwei bis drei Monate intensiv nutzen, schreibt der Pädagoge in einem Gastbeitrag für den "Mannheimer Morgen" (Samstagausgabe).

Wer durch mangelnden Gesundheitsschutz "letzten Endes die Durchseuchung fast aller Kinder und Jugendlichen wissentlich in Kauf" nehme, müsse sich fragwürdiges ethisches Verhalten vorwerfen lassen. Als "Hausaufgaben", die Landesregierungen und Schulministerien jetzt erledigen müssten, nennt er "mehr Tempo beim Ausbau der digitalen Infrastruktur an Bildungseinrichtungen in Deutschland", den "Einbau von Raumluftfilter- oder auch UV-C-Licht-Anlagen" sowie die "Ausgestaltung und Organisation eines umfassenden Aufholförderprogramms". Für ein solches Programm sei unter anderem eine Lernstandserhebung in allen Bundesländern notwendig. "Wenn die Nachholförderung nicht gelingt, dann droht tatsächlich eine coronageschädigte Schülergeneration in den nächsten Jahren mit deutlich weniger Kenntnissen und Kompetenzen und damit geringeren Zukunftschancen die Schulen zu verlassen", warnte Meidinger.

Foto: Schule mit Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)

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