Berlin - Der Lehrerverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordern, dass die Maskenpflicht an Schulen für den Herbst und Winter bestehen bleibt. Das sagte der Vorsitzende des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben).
"Der Verzicht auf Testungen und die zu frühe Abschaffung der Maskenpflicht sowie die zu starke Reduzierung von Quarantänemaßnahmen erhöht die Gefahr, dass die Schule zur Black Box wird, was eine Kontrolle von Infektionen nicht mehr zulässt", sagte er. "Bei Gesundheitsschutzmaßnahmen sich ausschließlich an der Corona-Bettenbelegung auf Intensivstationen zu orientieren, würde das Prinzip der Vorsorge durch ein System ersetzen, das viel zu spät auf steigende Inzidenzen im Schulbereich reagieren kann." Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern argumentierte: "Es ist verständlich, dass sich viele Menschen wünschen, die Maskenpflicht im Unterricht grundsätzlich aufzuheben, allerdings bleibt sie als ein Teil des Maßnahmenbündels abhängig vom Infektionsgeschehen sinnvoll." Das Zusammenspiel aller Maßnahmen biete den bestmöglichen Gesundheitsschutz für Schüler, deren Eltern sowie Lehrkräfte. Aus Sicht von Lehrerverbandschef Meidinger sind die Schulen auf die kältere Jahreszeit besser vorbereitet als im vergangenen Jahr. "Nach jetzigem Stand gehen wir nicht davon aus, dass nochmals komplette oder teilweise Schulschließungen mit damit verbundener Umstellung auf Distanz- und Wechselunterricht notwendig sein werden", sagte er dem RND. "Zwar sind die Inzidenzzahlen gerade in der Alterskohorte der Kinder und Jugendlichen derzeit recht hoch, aber gleichzeitig nimmt auch die Impfquote bei den Schülern über zwölf schnell zu, seit es da eine allgemeine Impfempfehlung der StiKo gibt." GEW-Vorsitzende Maike Finnern forderte eine flächendeckende Ausstattung mit Luftfilteranlagen. "Mit Blick auf die beginnende kältere Jahreszeit müssen jetzt endlich flächendeckend Luftfilteranlagen, eingebettet in vorhandene Raum-, Lüftungs- und Hygienekonzepte, an den Schulen installiert und die Impfkampagne weiter vorangetrieben werden." Dass das noch nicht geschehen ist, liege an einigen Kommunen und Schulträgern, so Meidinger. "Schuld daran ist die Zurückhaltung, um nicht zu sagen Verweigerungshaltung, vieler Kommunen und Schulträger, die nicht bereit oder in der Lage sind, ihren finanziellen Eigenbeitrag zur Anschaffung zu leisten."
Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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