Berlin - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands hat sich für die Einführung der 3G-Regel für Lehrer ausgesprochen. "Aus meiner Sicht ist es vertretbar, wenn man für Lehrer die 3G-Regelung an Schulen einführt. Das wäre ein Beitrag, um Kinder zu schützen", sagte Heinz-Peter Meidinger dem Portal "Business Insider".
Eine Impfpflicht für die gesamte Berufsgruppe würde aus seiner Sicht jedoch kaum etwas ändern, da über 90 Prozent der Lehrer geimpft seien. Als Gegenmaßnahmen zu den unter anderem bei Kindern stetig wachsende Inzidenz schlägt er vor, weiter auf Tests und Hygieneregeln zu setzen. "Auch zur Maskenpflicht gibt es keine Alternative", sagte er.
Für die Jugendlichen, die sich impfen lassen können, müsse es zudem niedrigschwellige Angebote im Umfeld von Schulen geben. Meidinger kritisierte zudem den bisherigen Flickenteppich bei den Regeln in den Ländern. "Jedes Bundesland kocht wieder einmal sein eigenes Süppchen", so der Verbandspräsident. Er warnte: "Von den etwa elf Millionen Schülern in Deutschland sind derzeit mindestens sieben Millionen nicht geimpft."
Laut Expertenauskunft sei es eine Frage weniger Monate, dass sich ein Großteil davon infiziere, wenn die Gegenmaßnahmen nicht erhöht werden. "Auch wenn ihr Risiko zu erkranken gering ist, so kann es somit doch Zehntausende geben, die im Krankenhaus behandelt werden müssen", sagte Meidinger. Hinzu kämen diejenigen, die womöglich mit den Folgen von Long-Covid zu kämpfen haben. Auch die Schüler selbst sehen den Ernst der Lage.
"Wir sind in einer verdammt schwierigen Situation. Keiner kann so tun, als wäre die Pandemie schon vorbei", sagte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. Auch ihm fallen außer Tests, Hygienemaßnahmen und dem konsequenten Lüften kaum Dinge ein, die den Schutz erhöhen könnten. Denn drastischere Maßnahmen wird es kaum geben.
SPD, Grüne und FDP haben bereits die neuen Richtlinien für den weiteren Kurs in der Pandemie vorgestellt. Dabei ist vorgesehen, dass Schulen nicht mehr flächendeckend geschlossen werden sollen. Nur in Ausnahmefällen, etwa wenn ein Großteil der Lehrer infiziert oder in Quarantäne ist. Schramm begrüßte das durchaus, denn unter den Schulschließungen besonders zu Beginn der Pandemie litten viele Kinder stark.
Foto: Schule mit Corona-Hinweis (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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