Berlin - Nach Bauernprotesten wegen Preisdumpings in der Fleischindustrie hebt der Discounter Lidl seine Fleischpreise in Deutschland ab sofort um 20 Prozent an. Das teilte das Unternehmen der "Bild" (Freitagausgabe) mit.

Der Einkaufspreis für einige Produkte sei um bis zu einen Euro je Kilogramm angehoben worden. Die Preiserhöhungen (500 Gramm Hack 3,20 Euro statt 2,70 Euro) sollen direkt an die Bauern weitergegeben werden, so der Discounter. Man habe mit Lieferanten und Herstellern Zusatzvereinbarungen getroffen, um sicherzustellen, dass das Geld direkt, schnell und unbürokratisch bei den Bauern in Deutschland ankommt, heißt es von Lidl. Die Discounter-Kette hatte in der Vorwoche angekündigt, in den Tierwohl-Fonds des Bundes 50 Millionen Euro einzuzahlen.

Damit sollen insbesondere die durch die Corona-Pandemie und die Afrikanische Schweinepest verursachten Schwierigkeiten im Markt abgefedert werden. Ausdrücklich warnte das Unternehmen vor dem Zusammenbruch der deutschen Landwirtschaft: Die Bauern könnten wegen des Preisdrucks der Verarbeitungsindustrie und des Handels nicht auf artgerechte Tierhaltung umstellen. Schuld am Preisdumping seien nicht allein die Discounter - es gehe um die gesamte Liefer- und Produktionskette.

Foto: Lidl-Logo (über dts Nachrichtenagentur)

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