Wiesbaden - Lieferengpässe haben die deutsche Industrie im Jahr 2021 gebremst. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Eine Ursache der verhaltenen Entwicklung der Industrieproduktion ist demnach die Knappheit von Rohstoffen und Vorprodukten, die in der Produktion benötigt werden. Dass die deutsche Industrie aktuell mit der Bearbeitung offener Aufträge nicht nachkommt, zeigt auch der Blick auf den Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe. Seit Beginn der Zeitreihe war dieser noch nie so hoch wie im September 2021. Bei gleichbleibendem Umsatz wären 7,4 Monate erforderlich, um alleine die bestehenden Aufträge abzuarbeiten - ein Rekordwert seit Einführung der Statistik im Januar 2015.

Zum Vergleich: Im Februar 2020 hatte die Reichweite des Auftragsbestands nur bei 5,9 Monaten gelegen. Besonders ausgeprägt ist der Auftragsüberhang im Maschinenbau, hier sind die Auftragseingänge aus dem Ausland bis zuletzt stark angestiegen. Eine Folge der Materialknappheit sind außergewöhnlich starke Preisanstiege bei Vorprodukten. Die Unternehmen sehen sich einer immer stärkeren Preisdynamik ausgesetzt.

So waren im Oktober 2021 die Preise für Vorleistungsgüter im Import um 22,1 Prozent höher als im Vorjahr, in der inländischen Erzeugung um 18,1 Prozent. Den höchsten Einfluss auf die Erzeugerpreisentwicklung für Vorleistungsgüter hatten Metalle mit einem Plus von 37,8 Prozent. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 56,4 Prozent. Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 29,8 Prozent mehr, Aluminium in Rohform war 67,4 Prozent teurer.

Auch viele andere für die Industrieproduktion wichtige Vorleistungsgüter unterlagen zuletzt starken Preissteigerungen.

Foto: Stahlproduktion (über dts Nachrichtenagentur)

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