München - Die Lieferengpässe im Einzelhandel werden sich laut Erwartung der Unternehmen bis weit in den Sommer 2022 hinziehen. Im Schnitt rechnen die Firmen der Branche damit, dass die Engpässe weitere 10 Monate andauern, so eine Umfrage des Ifo-Instituts.

"Die Produktauswahl wird zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe am Dienstag. Die Fahrradhändler sind am pessimistischsten, sie erwarten 18 Monate Lieferprobleme, die Möbelhändler 12,5 Monate. Die Spielzeugeinzelhändler gehen von rund 11 Monaten aus, die Baumärkte von 10,3 Monaten. Insgesamt allerdings ist die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen etwas zurückgegangen, von 74 auf 60 Prozent.

Bei den Fahrradhändlern sank die Zahl von 100 auf 89,6 Prozent, bei den Baumärkten von 98,9 auf 83,5 Prozent. "Das sind immer noch enorm hohe Zahlen", sagte Wohlrabe. "Die weltweite Logistik ist aus dem Takt. Viele Lieferungen kommen mit deutlichen Verspätungen in Deutschland an", ergänzte er.

Die Probleme werden sich wohl auch in den Preisen im Weihnachtsgeschäft niederschlagen. Ein Großteil der Unternehmen hat Preiserhöhungen angekündigt.

Foto: Zement in einem Baumarkt (über dts Nachrichtenagentur)

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