Berlin - Lars Feld, der neue persönliche Wirtschaftsberater von Finanzminister Christian Lindner (FDP), hat die von der Regierung angekündigte Verlängerung der Wirtschaftshilfen bis Ende Juni kritisiert. "Meines Erachtens sind die Verlängerung des erleichterten Zugangs zum Kurzarbeitergeld genauso wie die Verlängerung der Überbrückungshilfen nach der vollständigen Öffnung der Wirtschaft nicht mehr notwendig", sagte der ehemalige Wirtschaftsweise und Leiter des Walter Eucken Instituts in Freiburg der "Welt".
Für ihn sei klar, laufen die Corona-Maßnahmen im März aus, muss auch die Hilfe auslaufen: "Die Überbrückungshilfen rechtfertigen sich vor allem durch Corona-Auflagen und sind nach deren Ende obsolet", sagte Feld. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sei intakt und benötige diese Art expansiver Fiskalpolitik nicht. Ähnlich verhalte es sich mit dem Kurzarbeitergeld: "Mit der Rückkehr zu den vor der Pandemie herrschenden Kurzarbeiterregelungen können Unternehmen, die wegen Lieferengpässen kurzzeitig ihre Produktion aussetzen müssen, hinreichend gut umgehen", sagte Feld. Kritik kam auch von Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.
"Die in Aussicht gestellten umfassenden Öffnungen lassen längere und weitere Finanzhilfen - vor allem die Überbrückungshilfen - als unbegründet erscheinen", sagte Hüther der "Welt". Zur Rückkehr in die Normalität gehöre auch, die Hilfen entsprechend zurückzunehmen, andernfalls entstünden Fehlanreize und notwendige Anpassungen der Geschäftsmodelle unterblieben. Das Kurzarbeitergeld werde immer mehr zu einer Transformationshilfe für die Unternehmen.
Foto: Finanzministerium (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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