Berlin - Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Jan Korte, fordert, Wissenschaftler zu einer öffentlichen, im Livestream und im Fernsehen übertragenen Anhörung in das Plenum des Bundestages einzuladen. Das schreibt Korte in einem Brief an die Geschäftsführer der anderen Fraktionen und an den Bundestagspräsidenten, über den der "Spiegel" berichtet.

Die "kritisierte thematische Einseitigkeit der Auswahl bei den Spitzenrunden kann dabei vom Parlament korrigiert werden", zitiert der "Spiegel" aus Kortes Schreiben. Jede Fraktion könne entsprechend ihrer Größe Fachleute aus der Infektiologie, Pädagogik, Gesellschafts- oder Wirtschaftswissenschaft benennen. Diese sollen ihre Erkenntnisse und Empfehlungen im Plenum zur Diskussion stellen. Über die medizinischen Folgen einer Covid-19-Erkrankung könne so am gleichen Ort diskutiert werden wie über die sozialen Auswirkungen des Lockdowns insbesondere auf Kinder, Jugendliche und Familien oder über das Impfen.

Ziel sei es, die Akzeptanz der Corona-Politik zu erhöhen, sagte Korte dem Magazin. "Wir müssen deutlich machen: Was gibt es für Nebenwirkungen in der Gesellschaft? Was sind das für Berater? Wo kommen die her?" Ihm sei bewusst, dass es eine solche Anhörung von externen Fachleuten vor dem gesamten Plenum noch nicht gegeben habe, schreibt der Linken-Politiker in dem Brief. "Allerdings würde es eine Anhörung im Plenum nicht nur erlauben, Sachverständige und Abgeordnete verschiedener Politikfelder zusammenzubringen. Sondern dieser besondere Ort würde auch die Bedeutung vermitteln, die wir als Parlament der Aufklärung und Information in einer besonderen Situation beimessen."

Korte will seinen Vorschlag am Donnerstag im Ältestenrat besprechen.

Foto: Deutscher Bundestag (über dts Nachrichtenagentur)

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