Frankfurt/Main - In die Debatte über den Umgang mit jüdischen Passagieren auf einem Lufthansa-Flug hat sich Konzernchef Carsten Spohr eingeschaltet. Er telefonierte an diesem Donnerstag mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, berichtet der "Spiegel".
Spohr habe bei dieser Gelegenheit auch persönlich um Entschuldigung gebeten, wie Lufthansa bestätigte. Sonst machte die Fluggesellschaft keine Angaben zu Inhalten des Gesprächs. Hintergrund ist ein Vorfall am vorvergangenen Mittwoch auf Flug LH 401 aus New York nach Frankfurt am Main. Betroffen waren Passagiere einer mehr als 130 Personen umfassenden Reisegruppe.
Die orthodoxen Juden wollten nach der Landung am Flughafen Frankfurt weiter nach Budapest reisen. Die Lufthansa verweigerte einem Großteil der Gruppe den Weiterflug, weil es auf dem Flug nach Frankfurt zu Problemen gekommen war. Einige Passagiere der Gruppe hatten offenbar etwa die Maskenpflicht missachtet oder sich in den Gängen der Maschine versammelt. Auch die Bundespolizei wurde laut "Spiegel"-Bericht von Lufthansa hinzugezogen, als die Situation lauter wurde.
Die Beamten versuchten, die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen. Aus Sicherheitskreisen heißt es, Lufthansa-Mitarbeiter hätten Unmut von Passagieren befürchtet. Die Beamten ermittelten an dem Gate nicht mehr, wer eigentlich gegen die Masken-Regel verstoßen hatte, da Lufthansa keine Zuordnung machen konnte, wer von den Passagieren sich an Bord der LH 401 aus New York befand. Der Beförderungsausschluss sei eine rein zivilrechtliche Maßnahme, die von Lufthansa verhängt wurde, heißt es.
Sowohl Kräfte der hessischen Landespolizei wie auch der Bundespolizei waren vor Ort.
Foto: Lufthansa-Maschinen am Flughafen (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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