Berlin - Der Bund ist laut geschäftsführendem Außenminister Heiko Maas (SPD) weiter in Ausreise-Verhandlungen mit den Taliban. "Wir reden auch mit den Taliban, weil noch viele Tausende Afghanen, die eine Aufnahmezusage für Deutschland haben, darauf warten, das Land zu verlassen", sagte er der "Rheinischen Post" und dem "General-Anzeiger" (Samstagausgaben).

Seit dem Fall von Kabul und dem Ende der Evakuierung auf dem Luftweg habe die Bundesregierung "in Zusammenarbeit mit der Regierung in Islamabad" mittlerweile mehr als 2.000 ehemalige Ortskräfte und Menschenrechtsaktivisten über den Landweg nach Pakistan und von dort weiter nach Deutschland "in Sicherheit gebracht". Der SPD-Politiker weiter: "Selbst über Iran konnten wir Menschen nach Deutschland holen." Maas war Ende August nach Usbekistan, Tadschikistan und Pakistan gereist, um bei den Regierungen dieser drei Länder eine Öffnung der Grenzen für jene Afghanen zu erreichen, bei denen die Bundesregierung im Wort stehe. Allerdings sei der Grenzübertritt teilweise nach wie vor kaum möglich.

"Es geht nicht mit allen gleich gut. In Usbekistan und Tadschikistan ist es außerordentlich schwierig", sagte Maas. Inzwischen habe man auch mit zivilen Charterflügen wieder begonnen, Menschen aus Afghanistan auszufliegen, "das wird einiges beschleunigen".

Foto: Afghanistan (über dts Nachrichtenagentur)

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