Berlin - Der frühere SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz rät Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet aus der eigenen Erfahrung der Wahlniederlage zum Rückzug. "Ich kann die Verbissenheit von Armin Laschet nicht nachvollziehen. Wer ein Minus von 9 Prozent bei einer Bundestagswahl einfährt, kann nicht reklamieren, das Land zu führen", sagte er der "Bild am Sonntag".
Laschet müsse seinen eigenen Weg finden, mit der Niederlage fertigzuwerden. "Politisch gesehen sollten seine Berater ihm klarmachen, dass sein Anspruch ein konstruierter ist und er sich und seine Partei beschädigt." Schulz wirft Laschet vor, mit seinem Verhalten nach der Wahl nur für die eigene Karriere zu kämpfen: "Laschet klammert sich an die Jamaika-Perspektive, weil er glaubt, das sei seine Lebensversicherung." Das führe zu einer Hängepartie in der Union. "Wenn es die theoretische Möglichkeit von Jamaika nicht gäbe, wäre Laschet schon von den eigenen Leuten zum Rücktritt gezwungen worden. Noch kommt keiner von seinen Feinden so richtig aus der Deckung, weil keiner der böse Bube sein will."
Foto: Martin Schulz (über dts Nachrichtenagentur)Dir gefällt, was dts Nachrichtenagentur schreibt?
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