Berlin - Trotz der Debatte um die Maskenpflicht bleiben Hersteller der Atemschutzmasken gelassen. Sie rechnen in den kommenden Wochen durchaus mit einem Einbruch der Nachfrage, gehen aber weiterhin von einem erhöhten Bedarf aus, hat eine Umfrage des "Handelsblatts" (Donnerstagausgabe) unter den führenden Maskenproduzenten ergeben.

"Wir rechnen mit stark fallenden Absatzzahlen", sagte Nico Feichtinger, Geschäftsführer des Berliner Unternehmens Günter Zühlsdorf. Er will sich mit den Masken künftig stärker aufs Ausland konzentrieren, auf Länder, "in denen noch nicht so viele Menschen geimpft sind". Ähnlich sieht es der Medizintechnikkonzern Drägerwerk. "Wir gehen davon aus, dass es international bei einem größeren Bedarf an persönlicher Schutzausrüstung bleibt. Das betrifft natürlich auch Masken", sagte eine Sprecherin.

Die Hoffnung der Unternehmen auf stabile Geschäfte ruht auch auf dem erhöhten Hygienebewusstsein der Menschen. "Wir alle haben während der Pandemie gelernt, dass durch das Tragen von Mund-Nasen-Schutz auch die Infektionszahlen bei Grippe oder Erkältungen gesunken sind", sagte Kai Rinklake, Geschäftsführer des Maskenherstellers Skylotec. "Hier tun wir gut daran, von den Asiaten zu lernen und den Schutz unserer Mitmenschen in unsere Benimmregeln zu integrieren."

Stefan Kön, Geschäftsführer des Herstellers TechniSat Digital, sagte: "Auch wenn die Verkaufszahlen der Masken jetzt im Sommer zurückgehen, gehen wir stark davon aus, dass es im Herbst wieder einen rasanten Anstieg der Nachfrage geben wird und diese wird nicht nur von der Pandemie-Lage abhängen."

Foto: Weggeworfener Mundschutz (über dts Nachrichtenagentur)

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