Berlin - Immer mehr Bundesländer schaffen die Maskenpflicht im Unterricht ab. Aktuell gilt sie nur noch in NRW, Brandenburg und Hamburg.

Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, wo bereits Ferien sind, werden das neue Schuljahr aber nach derzeitigem Stand auch mit Maske starten, schreibt das "Handelsblatt" in seiner morgigen Donnerstagausgabe. Der Deutsche Lehrerverband kritisiert die Abschaffung. Sie sei "leichtsinnig und fahrlässig", sagte dessen Präsident Heinz-Peter Meidinger der Zeitung. "In Großbritannien gelten die Schulen schon als Inkubationszentren für die Delta-Variante."

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hält die Maskenpflicht bis zu einer Impfquote von 70 Prozent für erforderlich. "Die Ausbreitung der Delta-Variante unter jungen Menschen in Großbritannien müssen uns eine Warnung sein", sagte der Bundestagsabgeordnete dem "Handelsblatt". Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann dagegen hält die Maskenpflicht dann für unnötig, "wenn die Inzidenz niedrig ist, Abstände eingehalten werden können und der Raum gut belüftet ist". Die Vorsitzende des Bundeselternrats, Sabrina Wetzel, kritisiert indessen: "Mit Sorge sehen die Eltern, dass sich nicht alle Lehrer impfen lassen."

Es brauche "mehr Aufklärung über die Notwendigkeit einer Impfung durch die Kultusminister in der Lehrerschaft, damit diese mit gutem Beispiel vorangehen - zumal Schüler am Tag im Zweifel von mehreren ungeimpften Lehrkräften unterrichtet werden", sagte sie dem "Handelsblatt". Daneben fordert der Bundeselternrat, die Schulen zu nutzen, um über die Schüler auch die Eltern zu erreichen, die schlecht informiert sind - und das "in möglichst allen Sprachen".

Foto: Corona-Hinweis an einer Schule (über dts Nachrichtenagentur)

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